Salzburg

Pensionswelle rollt an: Frauen und Jugendliche gefragter denn je

todayJuli 5, 2025 10

Hintergrund
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Salzburg – Der Arbeitsmarkt im Bundesland steht vor einem Umbruch: Die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er – die sogenannten „Babyboomer“ – verabschieden sich zunehmend in den Ruhestand. Gleichzeitig rücken deutlich weniger junge Menschen nach. Die Wirtschaftskammer fordert deshalb mehr Fokus auf Berufsorientierung – und sieht auch in Frauen ein großes Potenzial zur Linderung des Fachkräftemangels.

Laut Landesstatistik Salzburg gehen aktuell jährlich bis zu 8.000 Menschen der Babyboomer-Generation in Pension. Demgegenüber stehen nur rund 5.000 bis 5.500 Jugendliche, die jährlich auf den Arbeitsmarkt nachrücken. Die Jahrgänge 2003 bis 2013 waren geburtenschwache Jahrgänge – ein echtes „Tief“, sagt Landesstatistik-Leiter Gernot Filipp.

Frauen können Lücke mildern

Trotz des Trends sinkt die Zahl der Erwerbstätigen in Salzburg nur leicht: Von rund 301.000 im Jahr 2023 auf knapp 298.000 bis 2043. Das liegt unter anderem daran, dass immer mehr Frauen länger im Berufsleben bleiben. Während 2023 nur 23,5 % der Frauen zwischen 60 und 64 Jahren erwerbstätig waren, steigt die Quote mit jedem neuen Jahrgang. Bei Männern liegt sie bereits bei 51,3 %. Filipp erwartet, dass sich die Erwerbsquoten bei älteren Frauen in den kommenden Jahren deutlich erhöhen werden.

Copyright: Jonas Eder/SBG EINS

Weniger Lehrlinge, aber stabile Quote

Auch im Bereich der Ausbildung zeigt sich der demografische Wandel: Die Zahl der Schüler:innen an höheren und berufsbildenden Schulen ging seit dem Schuljahr 2011/12 um 13 % zurück, die Zahl der Lehrlinge sogar um 27 % seit 2009. Dennoch bleibt der Anteil der Jugendlichen, die sich für eine Lehre entscheiden, mit etwa 42 % pro Jahrgang stabil, erklärt Martina Plaschke von der Wirtschaftskammer Salzburg.

Mehr Berufsorientierung gefordert

Plaschke sieht keinen Grund zur Panik, aber Handlungsbedarf: Jugendliche müssten schneller den für sie passenden Ausbildungsweg finden. Wichtig seien frühzeitige Orientierung, gezielte Begleitung – und auch das Engagement der Eltern. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass junge Menschen ihre Interessen und Talente rasch erkennen und nicht Jahre mit Suchen verlieren“, so Plaschke.

Aktionen für mehr Sichtbarkeit

Um die Attraktivität der Lehre zu stärken, setzt die Wirtschaftskammer auf Initiativen wie die „Lange Nacht der Lehre“ oder die Prämierung zum „Lehrling des Monats“. Laut Umfragen fühlen sich viele Lehrlinge mit ihrer Ausbildung wohl – über 80 % bewerten ihre Lehre positiv. Gleichzeitig beklagen viele mangelnde gesellschaftliche Anerkennung. Hier sollen Auszeichnungen für mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung sorgen.

Geschrieben von: Jonas Eder

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